Meine Geschichten
sind Kopien der Filme, die sich unter meiner Schädeldecke abspulen. Es sind Filme, deren Drehbuch ich schreibe. Manchmal muss ich die Sequenzen locken und ein andermal überrollen sie mich ohne Geheiß. Oft laufen sie rascher ab, als ich sie in Texte fassen kann. Ich muss meine Geschichten sehen können, sonst gelingen sie nicht. Fehlen mir die Worte, leide ich. Finde ich sie, kann ich auch jubeln.
Ich wurde in Dresden geboren, wuchs in Leipzig auf und kehrte zum Studieren der Psychologie nach Dresden zurück. Leipzig hat meinen Charakter geformt – in Dresden profitiere ich davon. Leipzig ist schnell, beweglich, schmutzig und riskiert etwas. Dresden braucht Zeit, ist ruhig und selbstverliebt. Beide Städte ergänzen sich wie Gaspedal und Bremse. Ohne sie fährt kein Auto oder es rast gegen den nächsten Baum. Ich mag die Menschen hier und da und auch die in Chemnitz. Chemnitz reizt mich, weil es pragmatisch und herzlich ist.
Die Wende hat mich geprägt. Ich war damals um die Zwanzig und sie kam und riss mich in einen großen befreienden Strudel mit. In eine Weite, die ich nicht immer kontrollieren konnte, die nicht immer zu orientieren war. Ein Zurück wird es nicht geben.
Studium und Arbeit hielten mich in Dresden - und die Liebe und die Freunde.
Ich schanze für den sozialmedizinischen Kapitalkomplex. Inhaltlich wird das nimmer monoton.
Während des Studium und weit darüber hinaus war das Theater meine zweite Heimat. An "die Bühne - das kleine Theater der TU Dresden" und am "Labortheater" der HfbK mogelte ich mich als Darsteller in so manche Inszenierung.
Literatur fordert Unterhaltung. Und Unterhaltung meint, dass der der Texte liefert, sich die Zeilen erschwitzen muss, damit der Leser nicht ins Schwitzen kommt. Der Autor schwitze für den Leser und nicht umgekehrt.
Meine Prägungen und Text-Stars: Alexander Solschenizyn, Stefan Zweig, Stefan Heym, Arthur Miller, José Saramago, Hannes Hegen, Christoph Hein, Jan Weiler, Ferdinand von Schirach, Raymond Chandler, Simon Beckett, Tom Rob Smith, Donald Ray Pollock.
2006 gründeten Leif Hauswald und ich das Autorenduo „Federkrieger Dresden“ und erfanden die Short-Stories-Nacht für Dresden. 2013 war ich Mit-Initiator der Lesebühne „Phrase4“. 2009 veröffentlichte ich eine im Landestheater Parchim uraufgeführte Bühnenfassung von „Der Schimmelreiter“ nach Theodor Storm (Regie: Matthias Stier). 2011 brachte der Dresdner Buchverlag mein Romandebüt „Flashback Ost“ heraus. 2013 erschien mein Erzählband „Kafka & Knödel/Die Invasion der Elstern“ bei zwiebook. Mit „Februar“ legte ich 2015 meinen zweiten Roman vor. 2018 durfte es ein zweiter Erzählband "Hotel A_toria" sein. 2022 erschien "Der Alligator"
Einladungen zu Lesungen erhielt ich u.a. aus Dresden, Berlin, Leipzig, Potsdam, Chemnitz, dem Erzgebirge, Linz (Österreich) und Czernowitz (Ukraine).
Zusammen mit dem Jazz-Musiker Micha Winkler entstand die Jazz-Krimi-Reihe "Jazz wird's kriminell" und die Reihe "JazzSideStories", mit der wir von 2019 bis 2021 im Dresdner FriedrichstaTTpalast am Start waren. Mit "Diktator Alligator" brachten Micha und ich meine Erzählung "Der Alligator" in ein musikalisch-textliches Format, das man seit Herbst 2021 erleben kann.
Mit den Songs von TinoZ und meinen Shortstories touren wir seit 2018 durch den Osten der Republik (gerne auch ´mal im Westen).
Ich bin ein Verehrer der Familie, meiner Freunde und des Portweins. Mein Herz schlägt für den Süden, den Osten und das Meer.
Und ich bin ein Fußballnarr, auch wenn das hypersensible Feingeister kaum mögen. Celtic Glasgow, die deutsche Nationalmannschaft und Lok Leipzig sind meine Teams. Für die Kritiker: Mit Lok bin ich groß geworden und ich werde den Verein nicht wechseln, nur weil er soweit unten spielt.
Ohne die Funken an Einsamkeit, die ich mir holen darf, gäbe es keine Texte. Danke an meine Frau und meine Kinder, dass ihr mich entbehren könnt.
Danke auch an die Menschen, denen ich begegnen darf und die mir Futter fürs Papier liefern.